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Die liebsten Sünden

Kalorien: Nicht zu essen ist ausgesprochen tödlich. Nicht viel zu essen ist manchmal ausgesprochen schwer. Hungrig zu kochen und einzukaufen bringt mich an den Rand der Verzweiflung. Ich habe mich entschlossen, die Kalorien nicht als Feinde zu sehen, sondern lieber ab und an bewußt zu genießen. Essen macht Spaß!
Rotwein: Mit dem Alkohol verhält es sich wohl ähnlich. Man sollte sich fragen, aus welchem Grund man sein Glas füllt. Lerne genießen! Allerdings tue ich mich schwer mit der Erklärung "Ich trinke nur des Geschmackes wegen". Oder gibt es tatsächlich alkoholfreien Rotwein oder Grappa? Ich hoffe nicht!
Schlaf: Schlaf an sich ist natürlich keine Sünde. Es ist eine Frage der Dosis. Ich habe in den Neunzigern den Schlaf erst gegen 3:00 Uhr und meist bis 10:00 Uhr zugelassen. Empfehlen kann ich das eigentlich nicht. Heute wird dieser ungesunde Rhythmus durch meine Familie und meinen Beruf verhindert. Gott sei Dank. Jetzt ist es für mich eine kleine Sünde, am Wochenende ab und zu bis 9:30 Uhr liegen zu bleiben. Herrlich!
Tabak: Tabakgenuss ist schlecht für den Körper. Tabakgenuss vermag aber zuweilen die Seele zu streicheln. Einmal im Monat kann man seinen Körper eventuell der Gefahr einer Pfeife aussetzen. Oder vielleicht einer Zigarre. Damit er die restlichen 29 Tage weiß, was ihm erspart bleibt. Oder vorenthalten...

Einkauf: Es gibt Männer, die dem Einkauf (jenseits der Technikabteilung) an sich nichts abgewinnen können. Es gibt auch Veganer und das Schweige-Gelübde. Mit den genannten Dingen und Gruppen habe ich wenig gemeinsam. Umkleidekabinen und Einkaufswagen sind meine Freunde. Als Student habe ich den Zehn-Mark-Schein-Trick erfunden: Gehe mit dem Schein in ein Kaufhaus und sieh dir all das an, was du dafür bekommen kannst. Kauf Dir hinterher einen Döner und geh vom Rest ins Kino (Familientag). Das wäre stets der perfekte Nachmittag gewesen, wenn ich es geschafft hätte, nur einen Döner zu essen.

Stand: immer aktuell

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